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Neue Versicherungskennzeichen zum 1. März
Kleinvieh macht auch Mist – und bindet womöglich KundenAm 1. März fängt – zumindest aus meteorologischer Sicht – der Frühling an. Und damit auch das neue Versicherungsjahr für Roller bis 50 ccm, Mopeds, S-Pedelecs, E-Scooter und andere Elektrokleinstfahrzeuge. Selbst wenn das Frühlingswetter und damit die Zweiradsaison noch auf sich warten lässt: Das neue Versicherungskennzeichen muss zum Stichtag am Fahrzeug sein. Farbe für 2024 ist blau. Nervendes Kleingeschäft, mag mancher Makler denken. Aber das ist zu kurz gedacht.
Hohes Diebstahlrisiko: Teilkasko für E-Scooter & Co. sinnvoll
Machen Sie insbesondere auf die Bedeutung einer Teilkaskoversicherung aufmerksam. Denn in keiner anderen Fahrzeugklasse ist die Diebstahlquote so hoch wie bei den kleinen Flitzern. Im Jahr 2021 wurden Daten des GDV zufolge rund 3.500 kaskoversicherte Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen gestohlen – 35 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Doch allein angesichts der wachsenden Beliebtheit der kleinen E-Roller und den begrenzten Möglichkeiten, diese im öffentlichen Raum gegen Diebstahl zu sichern, dürfte sich dieser Trend fortgesetzt haben.
Die Gesamtzahl der Diebstähle von Fahrzeugen mit Versicherungskennzeichen wird wohl deutlich höher ausfallen, da Teilkasko in dieser Fahrzeugkategorie längst kein Standard ist. Viele Fahrzeugbesitzer beschränken sich bei der Versicherung von Roller, Moped, Mofa etc. auf gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtschutz und sind daher in den oben genannten Zahlen gar nicht erfasst. Diese Versicherungsnehmer schauen bei einem Diebstahl in die Röhre.
Höhe des Selbstbehalts beachten
Kosten: Überschaubar, aber Vergleich lohnt trotzdem
Die Kosten für ein Versicherungskennzeichen sind grundsätzlich überschaubar, selbst mit Teilkaskoschutz zahlen Besitzer von Rollern, Mopeds und E-Scootern für ihre Versicherung in der Regel weniger als 100 Euro pro Jahr. Bedenken Sie jedoch, dass das Budget der jungen Fahrer dieser Fahrzeuge oft begrenzt ist. Für diese Kunden kann eine Preisdifferenz von 30 oder 40 Euro schon einen gewaltigen Unterschied machen. Allein deshalb lohnt sich ein Vergleich.
Früher holten sich jugendliche Nachwuchsbiker ihr neues Mofa-Kennzeichen oft einfach in der nächsten Bankfiliale mit den besten Geschäftszeiten ab. Schließlich waren Kosten und Leistungen mehr oder weniger überall gleich. Das ist heute nicht mehr so wie zu Zeiten der wehenden Fuchsschwänze. Zwar ähneln sich die Leistungen der Gesellschaften beim Haftpflichtschutz nach wie vor, doch die Beiträge dafür gehen teils deutlich auseinander. Teilweise deutliche Unterschiede gibt es hingegen beim Leistungsumfang der Teilkasko. Hier sollten Sie genauer hinsehen, um den idealen Schutz für die Bedürfnisse Ihres Kunden zu finden.
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Junge Fahrer: Künftige Kfz-Versicherung mitdenken
Einige Ihrer jungen Kunden mit Roller oder Moped fiebern sicher jetzt schon darauf hin, in ein oder zwei Jahren endlich mit dem ersten eigenen Auto oder Motorrad unterwegs zu sein. Haken Sie nach, ob es konkrete Pläne für die motorisierte Zukunft gibt. Dies kann ein wichtiger Faktor bei der Anbieterwahl für das Versicherungskennzeichen sein. Denn inzwischen gibt es einige Versicherer, die unfallfreie Roller-Jahre bei der SF-Einstufung für eine anschließende Kfz-Versicherung berücksichtigen. Unter anderem bieten die Concordia, die Bayerische, die VGH und die Debeka solche Einsteiger-Boni an. Nutzen Sie diese Chance, durch gute Beratung mit vorausschauender Wahl des Versicherers langfristige Beziehungen zu jungen Kunden aufzubauen.
Blech oder Folie? Egal, Hauptsache aktuell
Die von E-Scootern bekannten kleinen Kennzeichen zum Aufkleben sind mittlerweile auch in größerem Format für Roller, Mopeds und Co. erhältlich. Seit dem 1. März 2021 läuft eine dreijährige Testphase, in der Versicherungsnehmer zwischen dem neuen Folienkennzeichen und dem gewohnten Blechschild wählen können. Allerdings bieten nicht alle Versicherer beide Optionen an. Einige Gesellschaften, z. B. die LVM, geben bereits nur noch Folienkennzeichen aus; andere setzen nach wir vor ausschließlich auf Metall. Zum Ende der Testphase, also Ende Februar 2024, wird vom Bundesverkehrsministerium evaluiert, ob Klebekennzeichen die Metallschilder dauerhaft ersetzen. Hintergrund dafür sind primär ökologische Aspekte und einfacheres Handling.
- Am 29. Februar 2024 endet die Gültigkeit des schwarzen Versicherungskennzeichens. Aktuelle Farbe ab 1. März 2024 ist blau.
- Das Diebstahlrisiko für Roller, Mopeds, S-Pedelecs und vor allem E-Scooter ist enorm hoch, ein Teilkaskoschutz daher sinnvoll.
- Bei Kosten und Teilkaskoleistungen gibt es Unterschiede, daher lohnt ein Vergleich. Achten Sie insbesondere auf die Selbstbeteiligung bei Entwendung.
- Manche Gesellschaften berücksichtigen schadenfreie Jahre mit Versicherungskennzeichen bei der SF-Klasse für eine anschließende Kfz-Versicherung.
Zum Autor
Andreas Götzke-Pfeil verantwortet als Produktmanager beim Deutschen Maklerverbund u. a. die Entwicklung von Deckungskonzepten. Ein guter Marktüberblick gehört für ihn zum Job. Er ist im engen Austauch mit Versichern und kennt immer die neuesten Produkte am Markt. Alten Wein in neuen Schläuchen entlarvt er nach über 20 Jahren in der Branche sofort.
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